Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Hessen hat sich vom 7. bis zum 16. Juni 2019 auf dem Hessentag in Bad Hersfeld präsentiert. Mit einem neu gestalteten Stand und einer Bühnenveranstaltung zum Thema „Antisemitismus“ in der Landesausstellung des Hessentags informierte das LfV die Besucherinnen und Besucher über seine Arbeit und Präventionsangebote.
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg und das LfV Hessen haben zusammen mit mehreren anderen Partnern ein Präventionsprojekt gegen Antisemitismus konzipiert, das auf dem Hessentag startete und am 27. Januar 2020 (Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust) enden wird. Kern des Projekts mit dem Namen „Begegnungen gegen Antisemitismus“ ist die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Schülerinnen und Schülern. Gemeinsam bereiten diese Interviews mit Personen vor, die selbst Juden sind oder einen besonderen Bezug zu den Themen Judentum und/oder Antisemitismus haben. Die Interviews führen die Jugendlichen dann auch gemeinsam bei öffentlichen Bühnenveranstaltungen.
Zum Auftakt des Projekts auf dem Hessentag in Bad Hersfeld stand am Freitag, 14. Juni, das Thema „Jüdisches Leben heute“ im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler einer jüdischen Religionsklasse der Diltheyschule (Wiesbaden) und der Modellschule Obersberg (Bad Hersfeld) führten auf der Bühne ein Interview mit Mark Krasnov, dem ersten jüdischen Religionslehrer an einer staatlichen Schule in Hessen. Krasnov berichtete von seinem jüdischen Leben in Deutschland und seiner Arbeit als jüdischer Religionslehrer, aber auch von einem antisemitischen Übergriff in seiner Studienzeit und seiner Angst, mit der Kippa auf dem Kopf durch die Stadt zu gehen.
Zum Ausklang der von LfV-Pressesprecher Christian Scheh moderierten Veranstaltung zeigte die Gesamtschule Schenklengsfeld begleitet von Querflötenmusik mehrere Aufnahmen, die auf die zweite Veranstaltung der Reihe „Begegnungen gegen Antisemitismus“ einstimmten. Die Teilnehmer des historischen Rundgangs, der am Donnerstag, 19. September, um 17 Uhr an der Linde (Straße: An der Linde) beginnt, werden die Wohn- und Wirkungsorte der jüdischen Familie Löwenberg aufsuchen, die großenteils von Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurde. Jüdische und nicht-jüdische Jugendliche werden dabei Berichte von Zeitzeugen lesen und die Erinnerung an die Familie Löwenberg so lebendig werden lassen.
Mit welchen Extremismusphänomenen befasst sich das Landesamt für Verfassungsschutz? Wo zieht es die Grenze zwischen „extremistisch“ und „nicht-extremistisch“? Und welche Rolle spielt dabei die freiheitliche demokratische Grundordnung? Das sind nur drei von vielen Fragen, die am komplett neu gestalteten Stand des Landesamts für Verfassungsschutz (LfV) Hessen auf dem Hessentag in Bad Hersfeld beantwortet wurden. Besucherinnen und Besucher des Standes informierten sich anhand von Bildschirmpräsentationen und Publikationen sowie im Gespräch mit LfV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über Extremismus, die Präventionsarbeit des LfV und die Ausbildungsangebote der Behörde. Wandtafeln gaben Auskunft über die freiheitliche demokratische Grundordnung, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen extremistischen Gruppierungen und einiges mehr. Außerdem nutzen 160 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, am LfV-Wissenstest teilzunehmen und so ihre Kenntnisse über die Arbeit des LfV abzurufen oder zu erweitern.