Bis auf einen pandemiebedingten Ausfall im Jahr 2020 fand in Frankfurt am Main seit 2015 jährlich die antisemitische „Al-Quds“-Demonstration statt. Während in Berlin, wo es eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die antisemitische „Al-Quds“-Demonstration gab, seit 2020 keine „Al-Quds“-Demonstration mehr stattfand, wird sie in Frankfurt weiterhin durchgeführt. Im letzten Jahr gab es erstmals eine größere mediale Aufmerksamkeit für die Demonstration in Frankfurt.
Die „Al-Quds“-Demonstrationen in Frankfurt werden in der Regel recht kurzfristig und unter unverfänglichen Titel - wie z.B. „Stoppt den Krieg. Gegen Krieg“ - angemeldet. In den letzten Jahren fanden sie meist samstags, einen Tag nach dem offiziellen „Al-Quds“-Tag statt.
Israelfeindliche und antisemitische Äußerungen wurden in der Vergangenheit seit Bestehen der "Al-Quds"-Veranstaltungen u.a. in Redebeiträgen festgestellt.
Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit den Inhalten der letzten Jahre finden Sie hier.
Seit dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden israelischen Militäroperationen im Gaza-Streifen kam es weltweit, aber auch in Deutschland zu einer enormen Zunahme israelfeindlicher bzw. antisemitischer Aktivitäten. Insbesondere in diesem Zusammenhang warnt das LfV Hessen vor "Al-Quds"-Veranstaltungen als offen sichtbaren Zeichen des israelbezogenen Antisemitismus.
Hintergrund
Der internationale „Al-Quds“-Tag wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ruhollah Musawi Khomeini als ein „Tag zur Befreiung der Heiligen [Stadt Jerusalem] von zionistischer Besatzung“ ins Leben gerufen. „Al Quds“ bedeutet übersetzt „die Heilige“ und ist die arabische Bezeichnung für die Stadt Jerusalem. Ziel des „Al-Quds“-Tages, der am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan begangen wird, ist eine weltweite Mobilisierung für die Eroberung und vollständige Herrschaft über Jerusalem durch den Islam.
Das iranische Regime verweigert dem israelischen Staat jegliche Anerkennung, denunziert ihn in seiner Propaganda regelmäßig als „kleinen Satan“ und strebt seine Vernichtung an. Andere terroristische islamistische Organisationen wie z.B. die mit einem Betätigungsverbot belegte „Hizb Allah“ und die „HAMAS“ teilen und verbreiten diese als israelbezogenen Antisemitismus zu kategorisierende Propaganda ebenfalls.
(Stand: 03.04.2024)
Für mögliche Fragen stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des LfV Hessen gerne zur Verfügung.