Bis auf einen pandemiebedingten Ausfall im Jahr 2020 finden in Frankfurt am Main seit 2015 jährlich am letzten Wochenende des Fastenmonats Ramadan „Al-Quds“-Demonstrationen statt, welche in der Regel unter unverfänglichen Titeln – wie z. B. „Stoppt den Krieg. Gegen Krieg“ oder „Gegen Krieg im Nahen Osten“ – angemeldet werden. In den letzten Jahren fanden sie meist samstags, einen Tag nach dem offiziellen „Al-Quds“-Tag statt. Eine größere mediale Aufmerksamkeit erregte die Demonstration erstmals 2023. In diesem Jahr wurde die Demonstration für den 29. März in der Frankfurter Innenstadt angemeldet. Für die Veranstaltung wurde mit „Stoppt den Krieg“ erneut ein unverfänglicher Titel gewählt, der die israelfeindliche und antisemitische Ausrichtung der Demonstration verschleiert.
Auf den bisher stattgefundenen „Al-Quds“-Demonstrationen in Frankfurt am Main lässt sich diese israelfeindliche und antisemitische Ausrichtung in den Redebeiträgen, der Werbung im Internet und den mitgeführten Plakaten belegen. Darüber hinaus wird die ideologische Nähe zur Islamischen Republik Iran, bspw. durch Plakate der iranischen Revolutionsführer Ruhollah Musawi Khomeini und Ali Hosseini Khamenei, zum Ausdruck gebracht.
Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit den Inhalten bis 2022 finden Sie hier:
https://lfv.hessen.de/publikationen/aktuelles-und-analysen/al-quds-demonstration
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden israelischen Militäroperationen im Gaza-Streifen kam es in Deutschland, aber auch weltweit zu einer enormen Zunahme israelfeindlicher bzw. antisemitischer Aktivitäten. Insbesondere in diesem Zusammenhang befürchtet das LfV Hessen, dass es bei der Frankfurter „Al-Quds“-Demonstration zu einem (weiteren) offen sichtbaren Zeichen des israelbezogenen Antisemitismus kommen wird.
Auf unserer Homepage finden Sie eine Artikelserie, die sich mit dem 7. Oktober 2023 und seinen Folgen beschäftigt:
https://lfv.hessen.de/publikationen/aktuelles-und-analysen/der-7-oktober-2023-und-seine-folgen
Hintergrund
Der internationale „Al-Quds“-Tag wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ruhollah Musawi Khomeini als ein „Tag zur Befreiung der Heiligen [Stadt Jerusalem] von zionistischer Besatzung“ ins Leben gerufen. „Al Quds“ bedeutet übersetzt „die Heilige“ und ist die arabische Bezeichnung für die Stadt Jerusalem. Ziel des „Al-Quds“-Tages, der am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan begangen wird, ist eine weltweite Mobilisierung für die Eroberung und vollständige Herrschaft über Jerusalem durch den Islam.
Die Islamische Republik Iran denunziert in ihrer Propaganda den israelischen Staat und verweigert diesem jegliche Anerkennung. Islamistische Organisationen, wie z. B. die mit Betätigungsverboten in Deutschland belegten „Hizb Allah“ und „HAMAS“, teilen und verbreiten diese Propaganda und Ansicht.
Stand: 25.03.2025